Saarland rutscht im Ranking ab

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, kritisiert das Abrutschen des Saarlandes im Ranking der Bildungsausgaben laut des vom Statistischen Bundesamt veröffentlichen  ...

Bundesländervergleichs.

Das Saarland ist mit seinen Ausgaben je Schüler:in an öffentlichen Schulen im Jahr 2021 von Platz 9 im Vorjahr (mit 8 300 Euro je Schüler) auf den 14. Platz (8 400 Euro) zurückgefallen. Es liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt der Bundesländer (9 200 €) und weit hinter dem Spitzenreiter Berlin (13 300 €). „Um die Lücke zum Bundesdurchschnitt zu füllen, braucht es Investitionen in Höhe von zusätzlich mindestens 100 Millionen Euro in alle Schulformen. Angesichts der stattfindenden Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft ist dies absolut notwendig, um zukunftsfähig zu sein“, erklärt der GEW-Landesvorsitzende Max Hewer. 

Besonders im Hinblick auf den sozialen Ausgleich ist der letzte Platz bei den Gemeinschaftsschulen (9 300 €; Bundesschnitt 10 900 €; Spitzenreiter Berlin 16 600 €) katastrophal. Hier fehlen zum Bundesschnitt 1.600 EUR pro Schüler:in. Daraus ergibt sich allein bei den Gemeinschaftsschulen eine Investitionslücke von ca. 46 Millionen Euro bei ca. 29.000 Schüler:innen. „Fast die Hälfte der fehlenden Finanzmittel betreffen also allein die Gemeinschaftsschule. Nachdem das neunjährige Gymnasium mit einem Investitionsbedarf von gut 150 Vollzeitstellen jetzt gesetzlich auf den Weg gebracht wurde, ist es nun allerhöchste Zeit, das geführte Wort "Gemeinschaftsschulen stärken“, wie es Ministerpräsidentin Anke Rehlinger angekündigt hat, mit Leben zu füllen und endlich die Gemeinschaftsschulen in den Fokus der Investitionen zu rücken“, fordert der Landesvorsitzende Hewer weiter. Die GEW Saarland hat bereits im Juni 2022 ein entsprechendes Aktionsprogramm für die Gemeinschaftsschulen von ihren Mitgliedern abstimmen lassen und veröffentlicht.

Auch bei den beruflichen Schulen ist das Saarland deutlich zurückgefallen (mit 5 700 €; Bundesschnitt 6 400 €; Spitzenreiter Berlin 9 000 €). Nur ein Bundesland stellte weniger Mittel für die beruflichen Schulen bereit. In Hinblick auf den derzeit in zahlreichen Branchen bestehenden Fachkräftemangel und der anstehenden Transformation der Wirtschaft, ist diese Entwicklung besorgniserregend und muss dringend korrigiert werden. „Gerade die beiden Schulformen, die einen enormen Bedarf aufgrund gesellschaftlicher Herausforderungen haben, müssen endlich besser aufgestellt werden", so Hewer abschließend.