Mehr Personal notwendig

Nach dem aktuellen Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung ist die Personalausstattung der Kinderkrippen und Kindertagesstätten auch ...

im Saarland noch weit von den Empfehlungen der Bildungsforschung entfernt. 

Der Personalschlüssel im Saarland liegt bei Krippen bei 1 : 3,6 (Fachkraft – Kinder) und bei Kindertagesstätten 1 : 9,6; für eine gute Betreuung und Bildung der Kinder sind Fachkraft-Kind-Relationen von 1 : 3 (Krippe) und 1 : 7,5 (Kitas) erforderlich.

Laut dem Ländermonitor müssten im Saarland 1.200 zusätzliche Erzieher_innen eingestellt werden, um das empfohlene Niveau zu erreichen. Dabei spiegelt die Fachkraft-Kind-Relation nicht die reale Situation vor Ort wieder; die Situation in den Einrichtungen ist deutlich schlechter als der Personalschlüssel, den die Länder jeweils festlegen. Notwendig ist eine große Anstrengung um optimale Bildungschancen für alle Kinder zu realisieren. Dabei ist nach Ansicht der GEW vor allen Dingen der Bund gefordert.

„Es ist an der Zeit, dass der Bund seiner Verantwortung mit einem Bundesqualitätsgesetz gerecht wird. Mit Standards, die die Erzieher-Kind-Relation, die Freistellung der Leitungskräfte, die Fachberatung und die Anerkennung mittelbarer pädagogischer Arbeitszeit festschreiben, verbessert sich die Qualität in den Kitas strukturell deutlich“, sagte Norbert Hocke, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für Jugendhilfe und Sozialarbeit. Er verwies auf ein Gutachten des Verwaltungsrechtlers Prof. Joachim Wieland von der Universität Speyer. Dieser hatte festgestellt, dass die im Grundgesetz verbrieften Rechte auf vergleichbare Lebensverhältnisse nicht mehr gewährleistet seien, wenn Eltern keine verlässliche, vergleichbare Kita-Bildung für ihre Kinder bekommen. Rechtlich sei der Weg für ein Bundeskitagesetz also frei. „Und: Wenn der politische Wille da ist, kann ein Bundesqualitätsgesetz auch finanziert werden“, unterstrich das GEW-Vorstandsmitglied. „Was für den Hochschulbereich möglich war - die Lockerung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern - muss auch für die frühkindliche Bildung gelten. Kinder sind nicht nur die Zukunft eines Landes, sondern auch die Gegenwart.“


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doch die Unterschiede zwischen den Bundesländern bleiben enorm"