Demokratische Teilhabe

Am 15.03. demonstrierten in Saarbrücken Schüler*innen, Studierende und viele weitere junge Menschen gemeinsam für den Klimaschutz und gegen die weltweit unzureichende Klimapolitik.  ...

Die Protestgruppe ist Teil der Bewegung „Fridays for Future“, die unter dem Vorbild der schwedischen Schülerin Greta Thunberg für den 15.03.2019 wieder zu globalen Schulstreiks aufgerufen hat.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, freut sich, dass sich so viele junge Menschen für eine nachhaltige Zukunft einsetzen und begrüßt das Engagement der Schüler*innen im Saarland.

„Es ist gut, dass Schülerinnen und Schüler sich für den Klimaschutz einsetzen und es ist auch nachvollziehbar, dass sie während der Unterrichtszeit demonstrieren. Nur so können sie die breite Öffentlichkeit mit ihren Forderungen erreichen“, erklärt GEW-Landesvorsitzende Birgit Jenni. „Das ist gelebte Demokratie und Teil der demokratischen Teilhabe der Schülerinnen und Schüler.“ Schüler*innen mit Sanktionen abzustrafen sei hingegen der falsche Schritt, um dem klimapolitischen Engagement zu begegnen. Die Lehrer*innen sollten die Demonstrationen vielmehr positiv aufgreifen und dazu nutzen, Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit stärker in den Unterricht einzubeziehen, AGs zu gründen oder Projekte zu starten.

„Die Politikerinnen und Politiker stehen jetzt in der Verantwortung, die jungen Menschen endlich ernst zu nehmen und deren Forderungen nach mehr politischer Teilhabe und Gestaltung an klimapolitischen Entscheidungen nachzukommen“, so die Landesvorsitzende. 

Die GEW fordert in diesem Zusammenhang von der Politik, das UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) viel stärker zu verfolgen. Ziel des Programms ist es, Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen des Bildungssystems fest zu verankern. Schulen sollten sich mit dem Thema jedoch nicht nur im Unterricht auseinandersetzen, sondern auch die eigene Arbeitspraxis hinterfragen: Welche Materialien verwenden wir? Sind diese sozial verträglich?

Somit kann BNE ein Ansatz sein, Kinder und Jugendlichen besser an gesellschaftlichen Zukunftsfragen zu beteiligen und sie mitgestalten zu lassen.

„Mit dem Programm ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ gibt es bereits einen Lösungsansatz, um Schülerinnen und Schüler an gesellschaftspolitischen Zukunftsfragen zu beteiligen. Wir begrüßen, dass im Saarland hierfür bereits eine Landeskoordinierungsstelle am Bildungsministerium eingerichtet worden ist. Leider fehlt es den Schulen aber bisher vor allem an personellen und materiellen Ressourcen, um dieses Bildungsziel umzusetzen. Hier ist die Politik gefordert, entsprechende Mittel einzusetzen“, fordert Jenni.