GEW zu angekündigten Maßnahmen

Saarbrücken – Die GEW begrüßt, dass in der Fachkräftegewinnung für Schulen endlich neue Wege gegangen werden, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. „Die immer knapper werdenden personellen Reserven in den Schulen ...

sind im Laufe des Schuljahres schnell aufgebraucht. Das betrifft alle Schulformen. Wir brauchen daher dringend eine Strategie, um den Personalmangel mittelfristig zu beheben. Wir haben schon im September 2022 einen Aktionsplan gegen den Lehrkräftemangel gefordert. Nun kommt Bewegung in die Sache,“ sagt der Landesvorsitzende Max Hewer.

Zu dieser Strategie gehören laut der Bildungsgewerkschaft grundsätzlich mehr Planstellen. Nur durch eine langfristige Perspektive können wir noch die Fachkräfte im Saarland halten. Um aber den akuten Bedarf an Mangelfächern abdecken zu können, sind die angekündigten Maßnahmen richtig, auch wenn sie noch im Detail genau diskutiert werden müssen. Die GEW verspricht sich dadurch konkrete Abhilfe, dies darf aber nicht zu einer Stellenkonkurrenz zu grundständig ausgebildeten Lehrkräften führen, d.h. die Landesregierung muss beim Stellenplan nochmal nachsteuern.

Das aktuelle Problem steckt in der generell zu geringen Anzahl an Bewerber:innen und damit auch einer begrenzten Fächerabdeckung. Dies betrifft beispielsweise berufliche Fächer sowie vor allem Kunst und Musik oder die MINT-Fächer an allgemeinbildenden Schulen sowie die Sonderpädagogik. Hier ist es genau richtig und begrüßenswert, dass nun ein Programm zum Quereinstieg im Studium und Vorbereitungsdienst kommt. Laut der GEW sollte das Programm aber auch um einen Seiteneinstieg ergänzt werden, der im Vergleich zum Quereinstieg berufsbegleitend organisiert ist und dadurch auch für Bewerber:innen mit fortgeschrittenen Berufsbiografien attraktiv ist.

Ebenso ist es richtig, dass eine verbesserte Anerkennung ausländischer Abschlüsse nun auf die Schiene gesetzt wird. Dies hat die GEW zuletzt in einer Diskussionsveranstaltung mit dem Ministerium für Bildung und Kultur und der Arbeitskammer im Februar 2024 politisch eingefordert.

„Entlastung für die Kolleg:innen, bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Qualität in der Schule wird es nur mit mehr Köpfen geben. Im Hinblick auf die angespannte Personallage müssen neue Wege gegangen werden, um mehr Bewerber:innen zu gewinnen. Außerdem gibt es jetzt schon viele Kolleg:innen, die befristet angestellt sind und sich aktuell nicht auf eine Planstelle bewerben können, weil sie beispielsweise nur ein Unterrichtsfach haben. Diese haben aber schon Erfahrung gesammelt und werden auch langfristig dringend benötigt, d.h. diesen Kolleg:innen muss ebenso eine langfristige Perspektive im System gegeben werden,“ fordert Max Hewer abschließend.