Besorgniserregende Ergebnisse

Mit Sorge nimmt die GEW Saarland die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2018 wahr. Im Fach Mathematik erzielen ungefähr ein Drittel der saarländischen Schüler*innen in der Sekundarstufe I kaum Kompetenzzuwachs, d.h. ...

sie erreichen nicht den Mindeststandard im Fach. Beim Erreichen des Regelstandards im Fach Mathematik liegt das Saarland an vorletzter Stelle, auch die Ergebnisse in den Naturwissenschaften sind im Bundesvergleich unterdurchschnittlich. „Diese Ergebnisse müssen uns zu denken geben, denn es handelt sich bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern sicher zum Teil um Kinder, die auch in anderen Bereichen benachteiligt sind und die mehr professionelle Unterstützung benötigen.“, fasst die Landesvorsitzende Birgit Jenni zusammen.

 „Es ist leider nicht das erste Mal, dass hinsichtlich der erreichten fachlichen Kompetenzen dem Saarland keine guten Noten ausgestellt werden.“, mahnte Jenni im Hinblick auf die in den vergangenen Jahren veröffentlichten Daten zu den Fremdsprachen an. Dass das Ministerium, anders als in der Vergangenheit, die Ergebnisse selbstkritisch wahrnimmt und nach Lösungswegen für diese Misere sucht, wird von der GEW positiv bewertet. Die Zahlen zeigen, dass insbesondere an den Gemeinschaftsschulen Handlungsbedarf besteht. Hier wurde u. a. in den wichtigen Klassenstufen 5 und 6 der Mathematik- und der Deutschunterricht mit Start der Schulform um jeweils zwei Jahreswochenstunden gekürzt.

Neben den bereits angekündigten Aus- und Fortbildungsanstrengungen stellt sich für die GEW auch die Frage, ob der extrem hohe Anteil fachfremd unterrichtender Lehrpersonen in Mathematik und Naturwissenschaften an der Gemeinschaftsschule genauer in den Blick genommen werden soll. Dieses Phänomen hängt natürlich auch mit dem (Fach-)Lehrermangel zusammen, der von der GEW bereits mehrfach angemahnt wurde. In Hamburg wurde diesbezüglich nach einer ausführlichen Analyse  eine Qualitätsoffensive begonnen. Hier kann das Saarland sicher eine Reihe von Impulsen aufnehmen.
Insgesamt werden die bereits in die Wege geleiteten Qualitätsmaßnahmen erst in einigen Jahren Wirkung entfalten. Dennoch mahnt die GEW zu weiteren Schritten, die vor allem das untere Drittel der Schülerinnen und Schüler in den Blick nehmen und in den Kernfächern Mathematik und Deutsch sichtbare Wirkungen entfalten.