GEW sieht Aufhebung kritisch

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, kritisiert den kurzfristigen Beschluss des Ministerrates, bereits ab Mittwoch die bisherige Maskenpflicht im Unterricht aufzuheben. ...

Erst letzte Woche wurde die Maskenpflicht in den Schulen bis zum 02.10.2021 vorzeitig verlängert. "Dieses ständige hü und hott sorgt für große Verunsicherung und klingt nach Wahlkampfgetöse", empört sich GEW-Vorsitzende Birgit Jenni.

Aus pädagogischer Sicht begrüßt die GEW die Aufhebung, gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass es dadurch zu vermehrten Quarantänefällen kommen könnte. Da in den Klassenräumen keine Abstandsregeln eingehalten werden können, ein Lüften aufgrund baulicher Gegebenheiten oder bei schlechter Witterung kaum möglich ist und die von der Gewerkschaft schon lange geforderten mobilen Luftfiltergeräte immer noch nicht flächendeckend angeschafft wurden, kann es erneut dazu kommen, dass ganze Klassen von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt werden müssen.

"Dies bedeutet für die Kolleg*innen erneut eine enorme zusätzliche Belastung. Sie müssten wiederum zweigleisig Unterricht vor- und nachbereiten, ihre Schüler*innen zu Hause und in Präsenz betreuen sowie sie und ihre Eltern beraten. Dies zu organisieren und durchzuführen ist, wie wir wissen, eine riesige Herausforderung“, betont Birgit Jenni.

Die Bildungsgewerkschaft fordert wiederholt die Landkreise und den Regionalverband Saarbrücken als Schulträger der weiterführenden Schulen auf, flächendeckend Luftfiltergeräte anzuschaffen. Die bisherigen Kriterien zur Beantragung sind zu restriktiv und ignorieren die Realität vor Ort. Auch langfristig haben die Geräte sinnvolle Eigenschaften, da sie nicht nur Coronaviren filtern, sondern allgemein für ein gesundes Raumklima sorgen. So kann die Gesundheit von Lehrer*innen und Schüler*innen geschützt und dem Krankenstand, gerade in der kalten Jahreszeit, entgegengewirkt werden. „Die Landkreise und der Regionalverband müssen endlich einsehen, dass die Anschaffung solcher Geräte eine wichtige Maßnahme im Rahmen des Gesundheitsschutzes und eine nachhaltige Investition in die Zukunft ist“, so Jenni abschließend.